»ALS ALTERNATIVE ZU DEN GLOBALE PLAYERN HABEN SICH 2011 ZWEI MÜNCHNER MIT IHREM LABEL VICE GOLF POSITIONIERT.«
Beim Ballfitting für Amateurspieler setzt Titleist darauf, jedem Golfer den optimalen Ball für bessere ergebnisrelevante Schläge zu liefern. Als sogenannte "Scoring Shots" definieren die Titleist-Strate gen Schläge, die ins Grün und um die Grüns herum gespielt werden. Statistisch werden bei einer 70er-Runde 14 Drives, 26 Scoring Shots und 30 Putts gespielt. Eine Runde von 100 Schlägen setzt sich indes aus 14 Drives, 48 Scoring Shots und 38 Putts zusammen. Um bessere Scores zu spielen, muss die Zahl der ergebnisrelevanten Schläge kleiner werden.
Ein Ballfitting bei Titleist kann unterschiedlich ablaufen. Fitting-Veranstaltungen werden von Titleist direkt angeboten, aber auch viele Pros in den Clubs bieten diesen Service bereits an. Wer erst einmal langsam starten möchte, kann sich auf der Titleist-Webseite durch ein paar simple Fragen zum eigenen Spiel klicken, die erhaltenen Ballempfehlungen bei den nächsten Trainingseinheiten und Proberunden testen und so zum optimalen Ball gelangen. Da die Ergebnisse eines solchen Fittings natürlich absolut individuell ausfallen, wären Faustregeln an dieser Stelle blanker Humbug. Einen Irrglauben können wir jedenfalls entkräften: Die Annahme, dass nur gute Spieler mit entsprechend hohen Schwunggeschwindigkeiten zum Pro V1 greifen sollten, ist Blödsinn. Jeder Spieler profitiert davon, den technisch fortschrittlichsten Ball zu spielen; ob er sich das auch leisten will, ist eine andere Frage.
Dieses duale System aus Live-Fitting vor Ort - Termine kennt die Bridgestone-Webseite - und Online-Fitting im Internet als zusätzliches Tool bietet auch Bridgestone Golf an. Mehr als 300.000 Live-Fittings hat Bridgestine weltweit bereits durchgeführt. In Deutschland werden jedes Jahr über 100 Ballfitting Termine angeboten. Das Online-Fitting von Bridgestone setzt voll auf die Performance eines Spielers vom Tee zum Grün wobei dem dem Driver hierbei eine gewichtige Rolle zukommt, da Back- und Sidespin beim Driver entscheidenden Einfluss auf die Flugkurve haben. Entsprechend vielschichtig sind die Fragen, die jeder Golfer hier beantworten muss, um eine fundierte Ballempfehlung zu bekommen. Diese Fragen reichen vom bisher genutzten Ball über das Alter, den Durchschnitts-Score bis hin zur häufigsten Flugkurve. Cracks können die Webseite sogar mit den genauen Daten ihrer letzten Trackman-Session füttern und schon verrät Bridgestone Testimonial David Feherty den Namen des seiner Meinung nach passenden Balls. Die acht verschiedenen Ballmodelle, die Bridgestone zurzeit anbietet, teilen sich in die höherpreisigen Tour-B330-Modelle und die preiswerteren, auf Distanz optimierten Bälle der E-Serie auf. Diese philosophische Entscheidung nimmt dir "Dr. Feherty" zwar ebenfalls ab, wie bei jedem anderen Ballhersteller solltest du aber auch hier in dich hineinhorchen und überlegen, welcher Spielertyp du bist.
Als Alternative zu den Global Playern haben sich 2011 zwei Jungs aus München mit ihrem Label Vice Golf positioniert. Die Tatsache, dass Vice der offizielle Ball der Deutschen Golf Liga ist, zeigt, dass das einst kleine Startup mittlerweile im Golf-Establishment angekommen ist. Möglichkeiten für ein Ballfitting sucht man bei Vice vergebens, dafür können die Münchner ein ganz anderes Argument für ihre Bälle auffahren: den Preis. Da Vice-Bälle ausschließlich über die firmeneigene Webseite bestellt werden können, wird der gesamte Zwischenhandel eingespart. Für den Golfballmarkt sind die Vice-Macher also so etwas Ähnliches, was Floyd Mayweather für das Boxen ist - nur um Galaxien sympathischer, schließlich schlagen sie keine Frauen und geben den Preisvorteil ihrer Vertriebsmethode an die Golfer weiter. Auch der "Money" Mayweather lässt nur seinen innersten Zirkel sein Produkt vermarkten, gibt die Ersparnis, den diese Philosophie mit sich bringt, aber nicht an den Endkunden weiter, sondern kauft sich lieber den 34. Ferrari.
Rückschlüsse auf die Qualität der Vice-Bälle lässt ihr Preis auf keinen Fall zu. Zwar liegt das Budget für Forschung und Entwicklung der deutschen Ballbauer nur bei einem Bruchteil verglichen mit dem der weltweit führenden Marken, hergestellt werden die Vice-Bälle allerdings in denselben Fertigungsanlagen in Taiwan, die auch einen Großteil der weißen Murmeln vieler anderer Hersteller ausspucken. Solltest du immer noch Zweifel haben: Der Vice Pro wurde von "Golf Digest" in der "Hot List 2015" mit Gold ausgezeichnet und spielt damit ab sofort in der Liga der Großen.