2) Zu Beginn des Aufschwungs ist deutlich zu sehen, wie Unterkörper und Oberkörper synchron vom Ball weg rotieren - dieses Merkmal zeichnet die Schwünge fast aller Weltklassespieler aus.
3) Erstaunlich, wie stark Kiradech sich aufdrehen kann, dadurch erreicht er einen großen Bewegungsumfang, was sich positiv auf die Schlägerkopfgeschwindigkeit auswirkt. Beachtenswert ist die jetzt schon volle Körperdrehung bei gleichzeitig noch tiefen Armen.
4) Hier wird die Beweglichkeit des Thailänders deutlich: Das rechte Bein ist recht stark gestreckt, um die Hüfte zu öffnen, was ihm eine volle Oberkörperrotation ermöglicht und die Bandscheiben entlastet. Wer Rückenprobleme hat, sollte die Drehung aus der Hüfte machen.
5) Kiradech startet mit einer seitlichen Bewegung in Richtung Ziel bei gleichzeitiger Rotation von Unter- und Oberkörper. Bemerkenswert ist der Abstand zwischen dem Schlägerschaft und der Schulter, er kreiert einen großen Lag. Dieser entsteht durch die Trägheit des Schlägerkopfs; in der Transition "zieht" der Schlägerkopf in die entgegengesetzte Richtung der Hände.
6) Das Erreichen des Lag ist aber noch längst nicht alles, nun sollte er möglichst schnell den Schläger entwinkeln, um den Ball zu treffen. Also Vollgas mit den Händen! Dass das Strecken genauso wichtig ist wie das Verzögern, vergessen viele Amateure und ziehen die Hände "am Ball vorbei", was die Geschwindigkeit zurückhält und eine offene Schlagfläche erzwingt.
7) Auch bei schnellem Strecken der Handgelenke ist der volle Radius erst nach dem Treffmoment erreicht, was in diesem Bild sehr gut sichtbar wird. Die linke Schulter ist deutlich höher als die rechte, was dem Treffen in der Aufwärtsbewegung zugutekommt. Dadurch erreicht der 27-Jährige perfekte Abflugbedingungen des Balls: ein hoher Ballstart und wenig Spin.
8) Das linke Bein und der linke Latissimus dorsi sind voll gestreckt. Viele Golfer haben Angst davor, den Ball zu toppen, und strecken die linke Körperhälfte deshalb nicht so stark. Diese Bewegung ist aber unerlässlich für einen kraftvollen Schwung. Schön zu sehen ist auch die Rotation der Hände; man erkennt, dass die Arme sich gekreuzt haben. Das ist vorbildlich.
9) Kiradech hat ein sehr solides, ausbalanciertes Finish. Das Gewicht steht auf dem linken Bein, er hat eine volle Hüft- und Oberkörperdrehung vollführt und landet mit dem Schläger hinter dem Rücken. Kleiner Tipp: Drehe den linken Fuß schon im Set-up etwas in Richtung Ziel, dadurch wird die Hüftdrehung zum Ziel deutlich erleichtert und auch das Finish ist einfacher erreicht.
STEFFEN KEFER (GER)
Alter: 27 JahreProfi seit: 2010
Wohnort: Bad Wörishofen
Qualifikation:
• Leiter der PROject GOLFacademy mit Standorten in Deutschland, Mauritius und Curaçao
• PGA fully qualified Teaching Professional sowie C- und B-Trainer des DOSB
www.projectgolfacademy.com