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Schwungsequenz: Thomas Detry

Kurze Hüftdrehung, lange Weiten

Von Steffen Kefer

An die Erfolge seines besten Kumpels Thomas Pieters konnte Thomas Detry bisher zwar noch nicht ganz anknöpfen, als Team waren die beiden Belgier allerdings schon erfolgreich und unser Schwungexperte Steffen Kefer zeigt in seiner Analyse, dass der Schwung das kleinen Thomas dem des großen in kaum etwas nachsteht.

THOMAS DETRY

THOMAS DETRY

Alter: 26 Jahre
Profi seit: 2016
Wohnort: Uccle, Belgien
Erfolge:
• 2016 Big Ten Championship (College)
• 2016 Bridgestone Challenge (Challenge Tour)
• 2018 T3 KLM Open (European Tour)
• 2018 World Cup of Golf (im Team mit Thomas Pieters, European Tour)
 
Schwungsequenz: Thomas Detry: Kurze Hüftdrehung, lange WeitenSchwungsequenz: Thomas Detry: Kurze Hüftdrehung, lange Weiten
1) Thomas Detry hat wie für junge Spieler üblich eine sehr athletische, neutrale Ansprechhaltung. Der Ball liegt an der linken Ferse und die Fußspitzen sind leicht nach außen gedreht, was in der modernen Welt des Teaching inzwischen zur Norm geworden ist.


2) Der Belgier beginnt die Ausholbewegung aus der Rumpfmuskulatur und rotiert den Oberkörper zurück. Ein Markenzeichen seines Schwungs: Er rotiert kaum aus der Hüfte. Amateuren rate ich davon ab, denn wer nicht so flexibel ist wie Thomas, wird sich damit eher schädigen.

Schwungsequenz: Thomas Detry: Kurze Hüftdrehung, lange WeitenSchwungsequenz: Thomas Detry: Kurze Hüftdrehung, lange Weiten
3) Auf halbem Weg nach oben ist die Schulterrotation schon sehr weit fortgeschritten. Und das trotz der geringen Hüftdrehung! Chapeau, ganz offensichtlich hat Thomas ordentlich im Fitnesscenter geackert, sonst wäre diese Position nicht erreichbar.


4) Im oberen Totpunkt des Schwungs ist seine enorme Beweglichkeit sehr gut erkennbar. Achte hier bitte auf die außergewöhnlich große Schulterdrehung. Sie ist die Basis, aus der Thomas Detrys enorme Schlägerkopfgeschwindigkeit resultiert.

Schwungsequenz: Thomas Detry: Kurze Hüftdrehung, lange WeitenSchwungsequenz: Thomas Detry: Kurze Hüftdrehung, lange Weiten
5) Thomas startet seine Abwärtsbewegung vorbildlich mit einem Verlagern der Hüfte nach links in Richtung Ziel, lässt die Beine dabei jedoch in einer angewinkelten Position - das hält die Power zurück.


6) Bemerkenswert in seinem Abschwung ist, wie lange er den rechten Fuß am Boden hält. Auch dies hilft dabei, die aufgebaute Kraft zu speichern, um sich dann kurz vor dem Treffmoment mit voller Kraft aus dem Boden zu drücken und alle Power an den Ball abzugeben.

Schwungsequenz: Thomas Detry: Kurze Hüftdrehung, lange WeitenSchwungsequenz: Thomas Detry: Kurze Hüftdrehung, lange Weiten
7) Die Beine haben sich durch den Impact gestreckt. Im Vergleich zu Bild 06 fällt auf, dass sich die Streckung durch den ganzen Körper fortführt. Den Standardspruch "Kopf unten lassen" also bitte nicht zu wörtlich nehmen, das würde der Streckung des Körpers entgegenwirken.


8) Die Hände befinden sich in einer überrollten Position und die Schlagfläche ist schon sehr geschlossen. Viele Spieler versuchen, diese Rotation der Schlagfläche so lange wie möglich zu verzögern bzw. zu minimieren. Dadurch fällt es leichter, den Ball geradeaus zu schlagen.

Schwungsequenz: Thomas Detry: Kurze Hüftdrehung, lange Weiten
9) Thomas hat ein sehr schönes Finish: Der Körper ist maximal rotiert und die Hände sind hoch über dem Kopf. Diese Position deutet auf einen Draw als Ballflug hin. Er ist ein aufstrebender Spieler, von dem wir noch einiges in den kommenden Jahren erwarten können.

 
STEFFEN KEFER (GER)

STEFFEN KEFER (GER)

Alter: 27 Jahre
Profi seit: 2010
Wohnort: Bad Wörishofen
Qualifikation:
• Leiter der PROject GOLFacademy mit Standorten in Deutschland, Mauritius und Curaçao
• PGA Fully Qualified Teaching Professional sowie C- und B-Trainer des DOSB
www.projectgolfacademy.com

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