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Schwungsequenz

Charley Lindley Hoffman

Von Steffen Kefer

Die glorreichste Matte der PGA Tour ist zwar bereits vor Jahren der Schere zum Opfer gefallen, doch Veteran Charley Hoffman braucht längst keine funky Frisur mehr, um auf sich aufmerksam zu machen. Unser Schwungexperte Steffen Kefer erklärt, was den vierfachen Toursieger zum Dauerbrenner macht.

Charley Lindley Hoffman

Charley Lindley Hoffman

Alter: 44 Jahre
Wohnort: Las Vegas, Nevada (USA)
Profi seit: 2000
Lieblingsteam: San Diego Padres
Erfolge:
2007 Bob Hope Chrysler Classic (PGA Tour)
2010 Deutsche Bank Championship (PGA Tour)
2014 OHL Classic at Mayakoba (PGA Tour)
2016 Valero Texas Open (PGA Tour)
 
Schwungsequenz: Charley Lindley HoffmanSchwungsequenz: Charley Lindley Hoffman
1) Charley nimmt eine gewohnt sportliche Ansprechposition ein mit optimalen Körperwinkeln. Er spielt gerne einen Fade und auch hier scheint die Schulterlinie schon leicht geöffnet in der Set-up-Position, was auf diese Flugkurve hindeutet.

2) Wie bei vielen Profis wird hier Charleys größter "Flaw" sichtbar: Er rotiert im ersten Teil des Rückschwungs kaum die Hüfte und arbeitet viel mit den Armen. Bei weniger begabten Spielern entsteht aus dieser Position schnell ein Slice.

Schwungsequenz: Charley Lindley HoffmanSchwungsequenz: Charley Lindley Hoffman
3) Trotz wenig Hüftdrehung ist Charley beweglich in der Wirbelsäule. Er schafft eine mehr als volle Schulterdrehung (Messungen ergaben bei ihm 100° Drehung!). Wer das nicht hinbekommt, der sollte lieber seine Unterkörper mehr mitdrehen.

4) Sein Rückschwung ist vergleichsweise kurz. Dies liegt zu einem großen Teil an der eingeschränkten Hüftdrehung - aber trotzdem spannt er seine Muskulatur maximal an. Dadurch verliert er keine Länge.

Schwungsequenz: Charley Lindley HoffmanSchwungsequenz: Charley Lindley Hoffman
5) Der gesamte Körper ist schon in Richtung Ziel gedreht. Um diesen Impact zu erreichen, hilft die Vorstellung, dass man den Ball "seitlich" schlägt. Erst dreht der Körper aus dem Weg, dann schwingen die Arme neben dem Torso entlang.

6) Durch den Impact hindurch streckt Charley seinen gesamten Körper - hier entlädt sich die gesamte Power mit perfektem Timing. Ein großer Schwungradius durch den Treffmoment ist ein Garant für lange Drives.

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7) Der Schläger schwingt optimal auf einer Kreisbahn um den Körper. Bei vielen Amateuren sieht man hier bereits den linken Ellenbogen, "Chicken Wing" genannt. Charleys Arme können dank seiner Schulterrotation gerade bleiben.

8) Der Oberkörper zeigt zu diesem Zeitpunkt schon sehr weit nach links und der rechte Fuß steht komplett auf der Fußspitze. Jetzt darf der linke Arm abwinkeln und sich in eine angenehme Endposition ablegen.

Schwungsequenz: Charley Lindley Hoffman
9) Volle Körperdrehung, ausbalanciertes Finish und eine Menge Power - da darf man schon einmal neidisch werden. Aber nicht umsonst spielt der vierfache Sieger auf der PGA Tour auch mit 44 Jahren noch weit vorne mit.

 
Steffen Kefer

Steffen Kefer

Alter: 30 Jahre
Wohnort: Bad Wörishofen
Profi seit: 2010
Qualifikationen:
Leiter der PROject GOLFacademy mit Standorten in Deutschland, Mauritius und Curaçao.
PGA Fully Qualified Teaching Professional sowie C- und B-Trainer des DOSB.
Seine E-Learning-Website schult Einsteiger in den wichtigsten Grundlagen des Golfsports vom Equipment über die Regeln bis hin zur Technik. https://projectgolfr.de

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