Adam Scott hat nicht mehr den Längsten
Der Australier Adam Scott ist berühmt für seinen Langstiel-Putter. Doch bei der BMW PGA Championship ist er zum ersten Mal seit Jahren wieder mit einem Putter in Standardlänge unterwegs. Allerdings ist dies das Einzige, was an seinem Putter Standard ist. Scott benutzt den von ihm mitentwickelten OZ.1i HS von L.A.B. Golf. Auch sein bisheriger Putter war ein Modell von L.A.B., allerdings als Broomstick. Sein neuer Putter ist nun das erste Modell der Lie Angle Balance Schmiede, das einen Heel-Schaft und keinen Center-Schaft mehr hat. Warum der Australier diesen extremen Wechsel vollzieht? Sein Putting, das ihn im letzten Jahr so viel Erfolg gebracht hat, ist 2025 eingebrochen: In Strokes Gained Putting verlor er im Vergleich zum Vorjahr pro Runde einen halben Schlag. Ob der Wechsel was bringt? Im Pro-Am zumindest agierte Scott sehr sicher und leistete sich kaum Ausrutscher.
Die wahren Stars des Pro-Ams
Auch wenn Rory McIlroy beim Pro-Am der BMW PGA Championship nicht am Start war, gab es mehr als genug große Namen im Feld, schließlich waren zehn der europäischen Ryder Cupper im Feld. Doch die größten Menschentrauben bildeten sich nicht etwa um die besten Golfer der Welt, sondern um die Sportstars in ihrem Umfeld. Tennis-Star Andy Murray und der aktuell zweitbeste Formel-1-Fahrer der Welt Lando Norris scharten Tausende Fans um sich herum - und das nicht nur outside the ropes. Als die Gruppe am Abschlag der 8 ankamen, konnte sich der Norweger Niklas Norgaard nicht verkneifen, im Vorbeilaufen ein Foto von Norris zu schießen.
Paddys Plauderstunde
Im Turnier ist Slow Play ein Ärgernis, beim Pro-Am ist es eher ein Qualitätsurteil. Keiner beweist dies eindrucksvoller als Padraig Harrington. Der Ire hatte mit seiner Gruppe mehr als zwei Löcher Abstand auf die Gruppe davor und wäre am Wochenende sicher auf die Uhr genommen worden. Doch der Rückstand hatte einen guten Grund: Niemand nimmt sich mehr Zeit für seine Amateur-Spielpartner als Harrington. Und zwischen Schwungtipps und Small Talk schafft er es immer noch, sich Zeit für die jungen und älteren Fans zu nehmen.
Fox News
Ordner haben bekanntermaßen oft mit ihrer Weste ein enormes Geltungsbedürfnis verliehen bekommen. Diese Erfahrung musste auch Ryan Fox machen. Der Neuseeländer musste in der Nachmittagsgruppe des Pro-Ams von Tee 15 starten und griff dafür aufgrund der sehr langen Wege in Wentworth logischerweise auf einen Shuttle zurück. Allerdings kreuzen die Straßen in Wentworth immer wieder einige Fairways und so musste der Shuttle vor einem gespannten Seil halten. Da der Platz vollkommen leer war und Fox mit seiner Gruppe seine Tee-Time erreichen musste, stieg er aus und entfernte die Absperrung höchstselbst. Dies gefiel dem Ordner auf der anderen Seite überhaupt nicht. Er stauchte Fox erst zusammen und rief völlig aufgeregt in sein Funkgerät, dass ein Golfer die Absperrung umgelegt hat - offensichtlich nichtsahnend, dass er es mit dem Mann zu tun hatte, der vor zwei Jahren an dieser Stelle die BMW PGA Championship gewonnen hat.
Gute Miene zum bösen Ryder-Cup-Spiel
Harry Hall und Marco Penge hätten allen Grund Trübsal zu blasen. Obwohl die beiden Engländer aktuell zu den besten des Kontinents gehören (Harry Hall war im FedEx Cup viertbester Europäer, Penge belegt im Race to Dubai sogar den zweiten Platz), spielen sie in Luke Donalds Planungen für Bethpage Black dennoch keine Rolle. Doch von der verpassten Ryder Cup Chance war ihnen am Mittwoch kaum etwas anzumerken. Harry Hall ging am vormittag aktiv auf die jüngeren Zuschauer zu und gab Autogramme und ließ Selfies mit sich machen und die Gruppe von Marco Penge musste auf ihren Pro immer wieder am Tee warten, weil er sich so intensiv mit den Fans beschäftigte. Hut ab (oder im Fall von Harry Hall: Schiebermütze ab)